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Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles: Eheringe aus Gold

Was Goethe in seiner Faust-Dichtung Gretchen mit einem Seufzer sagen lässt, ist für viele Brautpaare eine absolut wichtige und richtige Entscheidung: Trotz vieler Material-Alternativen sind klassische Goldringe auch heute noch das Non plus ultra für den Bund der Ehe. Das traditionelle Symbol für Werterhalt gibt es in vielerlei Gestalt und ist zeitlos modern.

Die Bedeutung der Zahlen

Der Reinheitsgrad von Gold wird üblicherweise in Karat gemessen. 24 Karat ist reines Gold. Bei der Schmuckherstellung hat sich aber eine andere Benennung durchgesetzt. 24 Karat würde danach mit der Zahl 1000 bezeichnet. Übliche Legierungen sind 750er, 585er oder 333er Gold. Sie entsprechen 18, 14 und 8 Karat. Ein Ring aus 750er Gold enthält also drei Viertel Gold, ein 333er Ring nur ein Drittel. Ist der 333er Ring also nicht so gut wie ein 750er? In jedem Fall ist er wegen des höheren Gehalts an Silber und Kupfer merklich billiger. Schlechter muss er aber nicht sein. Die unterschiedlichen Materialkombinationen bedeuten verschieden Eigenschaften. Gold ist ein sehr weiches Material. Ein Ring aus 750er Gold ist also recht empfindlich gegen mechanische Beanspruchung. Vielleicht mögen Sie als Paar die Symbolik, dass sich die Spuren des Lebens nicht nur in Ihre Gesichter graben, sondern auch in Ihre Trauringe. Vielleicht legen Sie aber Wert darauf, dass die Eheringe und Ihre Liebe auch nach Jahren noch so frisch sind wie am ersten Tag. Dann entscheiden Sie sich für einen geringeren Goldanteil.

Gelbes, weißes und rotes Gold

Der Name Gold geht auf das Althochdeutsche zurück und bezeichnet die gelbliche Färbung des Edelmetalls. Gelbgold ist aber keine Tautologie wie nasses Wasser oder runder Kreis. Denn durch die oben beschriebenen Legierungen kann man dem Gold auch eine andere Farbcharakteristik verleihen. Weißgold gibt es seit 1912. Es macht sich zum Beispiel besonders gut in Kombination mit Brillanten. Seine hellere Farbe erhält es durch Beimischung eines weißen Materials, in der Regel Palladium oder Nickel. Rotgold, treffender als Roségold bezeichnet, entsteht durch Vermischung von Gold und Kupfer. Die Farbe wird durch das Mischverhältnis bestimmt. 750er Roségold enthält beispielsweise 75 % Gold und 25 % Kupfer.

Grünes Gold

Damit ist natürlich nicht die Farbe gemeint – so eine Legierung gibt es wohl nicht. Aber nur wenige Käufer, die etwa bei Kaffee und Schokolade auf ein Fair Trade Siegel achten, überlegen auch beim Ringkauf, woher das Gold eigentlich kommt. Leider stammt ein Großteil des geförderten Goldes aus Minen in Afrika und Asien, wo auf Umweltschutz kein Wert gelegt wird und Menschen unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen arbeiten. Der Marktanteil von fair gehandeltem Gold, bei dessen Gewinnung soziale und ökologische Standards beachtet werden, ist gering. Das liegt auch daran, dass es für das Schmuckhandwerk kaum verfügbar ist. Dazu müsste nämlich nicht nur importiertes Rohgold entsprechend gekennzeichnet sein. Auch das recycelte Gold müsste getrennt nach Herkunftsnachweisen eingeschmolzen und wiederverwendet werden. Aber fragen Sie doch Ihren Juwelier einmal nach fairem Gold – es wäre ein schönes Zeichen, um mit gutem Gewissen in die Ehe zu starten.

Bild: Bigstockphoto.com / Licvin

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