Seit tausenden von Jahren nutzen Menschen die Hanfpflanze. Genomanalysen deuten darauf hin, dass sie schon in der Jungsteinzeit, also vor etwa 12.000 Jahren, kultiviert wurde. Durch den Gebrauch als illegale Droge geriet Hanf bzw. Cannabis, der lateinische Name der Pflanze, in Verruf. Erst ist in den letzten dreißig Jahren setzte ein Umdenken ein.
Cannabinoide: CBD ja, THC nein
Die Diskussion um eine kontrollierte Abgabe in lizenzierten Geschäft lässt leicht vergessen, dass viele nützliche Cannabinoide schon heute völlig legal sind. Cannabinoide ist der Sammelbegriff für die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze. Die wichtigsten sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Voraussetzung für den legalen Verkauf ohne besondere arzneimittelrechtliche Zulassung ist, dass die Produkte aus EU-Nutzhanf gewonnen werden und der Gehalt an THC unter 0,2 % liegt. Nur THC ist psychoaktiv. CBD hat keine berauschende Wirkung, ihm werden aber zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Wer CBD-Hasch kaufen will, kann das ohne Strafandrohung tun.
So wird CBD aufgenommen
Typische CBD-Produkte unterscheiden sich vor allem durch die Art, wie das CBD in den Körper gelangt:
- Eine Möglichkeit ist die Aufnahme über Magen und Darm. Dazu wird CBD in Form von Kapseln, Globuli oder Tinkturen geschluckt. Alternativ gibt es eine Vielzahl von Lebensmitteln, die CBD enthalten, zum Beispiel Kaugummis, Schokolade, Lutscher, Fruchtgummis, Kekse, Sirup, Kaffee oder Tee. Sogar Tiernahrung mit CBD ist erhältlich. Mit CBD-Öl oder Blüten lassen sich auch eigene Ideen realisieren. Die Wirkung setzt zwar erst mit der Verdauung ein, also nach rund zwei Stunden, hält dafür aber auch bis zu acht Stunden an. Der Vorteil der oralen Einnahme liegt neben der einfachen Handhabung und Dosierung vor allem in der breiten Angebotspalette – da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
- Schneller geht es, wenn CBD über die Mundschleimhaut zugeführt wird. Das geht durch Auftropfen von CBD Öl, durch Paste, Kristalle oder Lutschtabletten, die man unter die Zunge legt. Oder Sie greifen zu CBD-haltiger Zahncreme und Mundspray. Mögen Sie den Geschmack von CBD nicht, funktionieren auch Nasenspray und Zäpfchen, denn hiermit werden auch Schleimhäute erreicht. Wirksam wird das CBD schon ab einer Viertelstunde, Sie können mit vier bis sechs Stunden Wirkungsdauer rechnen.
- Wird CBD in Form von Blüten, Liquids, CBD-Hasch usw. inhaliert, also durch Rauchen oder Verdampfen über die Lunge aufgenommen, wirkt es schon nach wenigen Minuten. Die Wirkung ist zwar kürzer, typischerweise einige Stunden, dafür erreicht die Inhalation aber mit bis zu 35 % die höchste Bioverfügbarkeit des CBD.
- Schließlich kann man CBD als Creme, Salbe, Balsam und andere Kosmetik auch auf die Haut auftragen. Die Wirkung hält noch länger an als bei oraler Aufnahme, bis zu zwölf Stunden.
CBD stammt aus Hanfblüten
In Nahrungsmitteln werden vor allem Hanfsamen verarbeitet. Hanfsamen-Öl ist beispielsweise bekannt für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, vor allem aber für den hohen Anteil an den wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie der Alpha-Linolsäure. Sie zählt zu den „guten“ Omega-3-Fetten. Mit CBD hat Hanföl aber nichts zu tun. Cannabidiol ist vor allem in den Blüten enthalten, nicht in den Samen.
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